Geschichte des Gemeindeteils Wolfsbronn
Wolfsbronn im Mittelalter
Nicht nur die heute weithin bekannte "Steinerne Rinne", sondern auch der Ortsname zeugt von den Brunnen am Fuße des Hahnenkamms. Diese lockten einst die Menschen an, sich hier niederzulassen. So führte eine alte Straße von Weißenburg durch die Altmühlfurt bei Trommetsheim, dann bei Wolfsbronn hinauf zur wasserarmen Hochfläche des Hahnenkamms, schließlich weiter zur Donau und ins Ries.
Die Brunnen waren ein wichtiger strategischer Punkt. So wurden im Mittelalter am Aufstieg zum Hahnenkamm zwei Burgen errichtet. Auf dem "dürren Berg" (heute Dürrenberg) finden sich noch deutliche Spuren einer Wehranlage. Ein Halsgraben und verstürzte Mauerreste weisen auf jene hochmittelalterliche Burg hin, in der um 1180 die Eichstätter Ministerialen saßen. Diesen Platz nannte der Volksmund im 15. Jahrhundert "Burgstall".
Eine zweite Burg, die Lunkenburg, sicherte den Höhenweg nach Degersheim. Den Hügel, auf dem einst die unmittelbar an der Straße vor dem Aufstieg zum Hahnenkamm gelegene Burg stand, umzieht noch heute ein halbkreisförmiger Graben. Mehrere Wälle sind noch klar zu erkennen. Die Lunkenburg gehörte im 14. Jahrhundert den Grafen von Oettingen. Im Jahr 1400 erwarb sie das Heidenheimer Kloster. 1420 wurde sie im Konflikt zwischen dem Bayernherzog Ludwig und dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg zerstört, Wolfsbronn ging dabei in Flammen auf. Wilhelm von Vestenberg, Abt des Klosters Heidenheim, ließ die Burg 1427 nochmal aufbauen.
Wolfsbronn in der frühen Neuzeit
Kirchlich gehörte Wolfsbronn seit jeher zu Meinheim. Deshalb setzte sich auch in dem Dörflein am Fuße des Lunkenbergs die Reformation rasch durch, die in Meinheim mit Vikar Johann Frosch ab dem Jahr 1526 ihren Anfang genommen hatte.
Wie die anderen Orte der Umgebung war auch Wolfsbronn über Jahrhunderte hinweg abgabenpflichtig gegenüber den Gutsherren aus Eichstätt, Pappenheim oder Heidenheim. Im Jahr 1732 beispielsweise gehörten neun Höfe zum Verwalteramt Heidenheim (darunter eine Zapfenwirtschaft), fünf Höfe den Grafen von Pappenheim und drei dem Hochstift Eichstätt.
Die zu Tal strömenden Bäche veranlassten im Jahr 1736 den Papierer Johann Leonhard Meyer, einem Bauernsohn aus Degersheim, eine Mühle zu errichten, nämlich die Papiermühle. Sie war bis etwa 1866 in Betrieb, musste dann aber im Wettbewerb gegen die moderne Papierfabrikation kapitulieren.
In der Napoleon-Zeit kam Wolfsbronn 1806 zu Bayern, im Jahr 1810 wurde es mit Meinheim (und Kurzenaltheim) vereinigt. 27 Jahre später wurde es aber wieder von dem Nachbarort getrennt.
Wolfsbronn im 20. Jahrhundert
Auch wenn Wolfsbronn keine eigene Schule oder Kirche besitzt, sondern diesbezüglich schon immer an Meinheim angegliedert war, entwickelte sich das Dörflein nach den beiden Weltkriegen zu einem regelrechten Schmuckkästchen. Der Ort wurde mehr und mehr erschlossen, schon in den 1950er Jahren wurden die ersten Ortsstraßen ausgebaut.
Zusammen mit Meinheim erhielt die Gemeinde 1953 eine zentrale Wasserversorgung. In den Jahren 1957 und 1958 wurde eine Teilkanalisation installiert. Nahezu zeitgleich wurde ein Wirtschaftsweg nach Kurzenaltheim in einer Länge von 1,5 km ausgebaut. 1965 erfolgte der Ausbau der nach Meinheim führenden Ortsverbindungsstraße.
Im Jahr 1972 endete die Eigenständigkeit der Wolfsbronner, weil man sich der Gemeinde Meinheim anschloss. Unter deren Leitung wurden in den frühen 1990er Jahren umfangreiche Umgestaltungen des Dorfplatzes und am Kanalnetz vorgenommen.